Mittwoch, 24. September 2008
Dpt. Löschzügli

Hoher Besuch aus dem Erdbeertörtliland gestern bei der Feuerwehr. Unter den Freiwilligen begann das Augenleuchten, die vorgesehenen Neuanschaffungen für den Fuhrpark wurden vorgestellt, inklusive Testen. Zwei rote Lastwagen, die alles und noch viel mehr können, ausgestattet mit LCD-Displays und state of the art Schläuchen. Sah nach einer Menge Geld aus. Zum Glück müssen die Partikelgefilterten Dinger her, denn sonst wäre man ja kaum mehr für das nächste Grossereignis gerüstet. Ja, bei der Feuerwehr lebt sichs im Moment nicht schlecht. Solderhöhung (an der letzten GV), Fuhrparkkredit (auch an der GV) und bald ein neues Zuhause einen Kieselsteinwurf weit weg vom Schwimmbad. Nur gut, dass unsere Mannen sich nicht mit Münchenstein vertragen. Sonst wäre das wohl nicht so einfach gewesen.

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Geld - Geld und nochmals Geld
Wenn ich sehe wie in andern Länder mit den Ausgaben der Feuerwehren umgegangen wird,muss ich schon sagen,die Schweiz hat in der Sache "ein Rad ab" !

Was da an Gelder für Feuerwehrautos,Ausrüstung und Unterhalt bezahlt wird,dass ist der grösste Wahnsinn !

Die Nachbarn (Franzosen) beneiden uns jeweils,was für neue Autos wir bei der Feuerwehr haben. Jedes Dorf hat ein oder mehrer neue Feuerwehrautos,welche im Durchschnitt keine 5 Jahre alt sind. Im Elsass hingegen sind zum Teil bis 30 Jahre alte Fahrzeuge noch heute im Einsatz !

Uns geht es zu gut,es ist zuviel Geld vorhanden und die Industrie verdient sich "fett" mit der Verkauf der "überteuerten" Artikeln für die Feuerwehr in der Schweiz.

Wenn man jeweils an den Hauptübungen zusieht, wie "geil" ein Teil der Feuerwehrmänner auf die tollen Autos sind oder auf den neuen glänzende Feuerwehrhelm dann weiss man.warum alles immer so neu sein muss !

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Neider
Ja, ja, im Elsass. Du warst wohl noch nie auf einem regionalen (Miliz-)Stützpunkt wie z.B. Oltingen, geschweige denn auf einem Berufsfeuerwehr-Stützpunkt wie St. Louis. Die Zeiten vom 30jährigen Feuerwehrauto sind auch im Elsass definitiv vorbei.

Dass so nach 20 bis 25 Jahren Lebensdauer ein Feuerwehrauto ersetzt werden muss und es sich am besten mit einem ganzen Schlauch löschen lässt dürfte jedem klar sein. Wer eingeklemmt im Autowrack liegt, ist froh, wenn so rasch und schonungsvoll wie möglich die Feuerwehr mit einem hydr. Rettungsgerät hilft und nicht mit Schweissbrenner und Vorschlaghammer das Auto zerlegt.

Es bleibt zu beachten, dass wenn bei Timundstruppi die Hundehütte brennt oder der Pool im Keller ist, so kann er sich innert nützlicher Frist auf die sofortige und professionelle Hilfe der in Arlesheim und Umgebung wirkenden Feuerwehrleute verlassen.

Die lassen alles fallen und kommen auch wenn sie sich vorher unangepasste Kommentare zu Gemüte führen mussten.

Lieber Timundstruppi - es ist nicht einfach geil Feuerwehrdienst zu leisten. Vielleicht ist aber genau dies das Problem.

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...und doch ist es im Elsass anders !
Hallo Firedome + und Leser des Blogs

Danke für deine Erläuterungen. Ja im Elsass ist die Feuerwehr in den kleinen Dörfern aber noch mit 30jährigen Feuerwehrautos versorgt. Ich kenne da ein paar kleine Dörfer,welche noch so alte Autos in den Garagen stehen haben. Die Stützpunktfeuerwehren der von dir genannten Orten sind in der Tat topmodern.
Doch die Schweizer Feuerwehren in den kleinen Ortschaften wollen ja auch immer die neusten geilsten Feuerwehrautos haben und wollen keine Stützpunkfeuerwehr im Nachbardorf. Was die kleinen Elsässer Gemeinden längst beschlossen haben,wollen die Schweizer Kleinstdörfer mit Händen und Füssen nicht, frei nach dem Motto " das isch unser Füürli" - das isch doch wirklich super GEIL !

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Oldtimerfeuerwehr
Ja, lieber Timundstruppi , da hast du wohl recht. Es gibt noch ein paar Oldtimerfeuerwehren im Elsass. Ich frage mich jedoch, ob sie einen Auftrag nach unserem Feuerschutzgesetz erfüllen könnten. Die Problematik des Feuerwehrwesens in den Agglomeration liegt ja in Wirklichkeit nicht in den Kosten, weil mit CHF 5.30 pro Einwohner & Jahr, wie in dieser (http://www.feuerwehr-oberwil.ch/Wissenswertes.htm) Gemeinde. Da ist lediglich der Neid der Besitzlosen, die sich über die Kosten einer zeitgemässen Ausrüstung ärgern. Wenn wir die Sache mal auf den Punkt bringen wollen, so gibt es einen gesetzlichen Auftrag an die Feuerwehr und es gibt Leistungsnormen, welche erfüllt sein müssen.

Betreffend Stützpunkte können wir Einwohner uns im unteren Baselbiet nicht beklagen. Mit Laufen, Muttenz und Reinach ist eine gute Abdeckung vorhanden. Das Problem für die Feuerwehren ist im eigentlichen, dass die Stützpunkte lediglich Material bringen, aber keine Leute. Für den Ersteinsatz ist es aber wichtig, dass so schnell als möglich Leute und konformes Einsatzmaterial vor Ort sein müssen, denn die ersten Massnahmen in den ersten Minuten entscheiden massgeblich über Erfolg und Misserfolg des Einsatzes. Das nicht nur bei Bränden.

Betreffend der persönlichen Ausrüstung steht es wohl ausser Frage, dass sie den gängigen Vorschriften entsprechen muss. In jedem Handwerksbetrieb gelten die EKAS Vorschriften und jeder Tourist führt in seinem Auto eine ECE-geprüfte Warnweste mit. Warum sollen denn die Feuerwehrleute nicht mit einem Helm ausgerüstet werden, der sie beim Motorsägen mit einer integrierten Schutzbrille schützt, der sie bei Sturm vor herabfallenden Ziegeln schützt und der bei den Löscharbeiten nicht schmilzt (u.v.m). Ist es nicht angepasst, dass die Uniform den Normen entspricht für Leute, welche auf Kantonsstrassen arbeiten und dass die im Einsatz eine Uniform derselben Qualität tragen, wie sie im ifa Balsthal zur Ausbildung Vorschrift ist?

Nun ist es leider so, dass die Feuerwehren immer wie mehr Mühe bekunden, Personal zu rekrutieren. Es sind Leute gefragt, die einen grossen Teil ihrer Freizeit für die Sache der Feuerwehr (Ausbildung und Einsatz) opfern. Damit das funktioniert reicht leider nicht nur die eigene Überzeugung, sondern Familie, Arbeitgeber und letzendlich auch die Einwohner müssen hinter den Feuerwehrleuten stehen. Das nicht nur heute und morgen, sondern während etwa 20 Dienstjahren. Das steht halt heute zur Diskussion.

Diese Umstände, wie oben erwähnt, haben zur Folge, dass die bestenden Feuerwercorps möglichst erhalten bleiben, damit die Sicherheit und die Unterstützung der Einwohner gewährleistet bleibt. Ist diese dann einmal nicht mehr gegeben und kann die Unterstützung nicht mehr mittels Nachbarhilfe abgedeckt werden, so könnte es dazu kommen, dass eine Berufsfeuerwehr für das untere Baselbiet ins Leben gerufen wird. Ich bin mir da aber nicht sicher, ob das dann wirklich billiger kommt als der Ersatz veralteter Einsatzmittel.

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